Die historische Schwemme-Brauerei wurde nach jahrzehntelangem Leerstand durch ein Feuer stark geschädigt. Der Fortbestand des Bau- und Industriedenkmals war akut gefährdet. Durch den Erwerb des Gebäudekomplexes durch den Schwemme e.V. im Jahr 2016, der sofortigen Notsicherung der Brandruine und der Erarbeitung eines Sanierungs- und Nutzungskonzeptes als „Dritter Ort“ für die Hallesche Stadtgesellschaft konnte eine Perspektive für den Denkmalerhalt aufgezeigt werden. Dank unzähligen Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder, der Unterstützung zahlreicher Helfer*innen, finanzieller Zuwendungen und zahlreicher Spenden hat sich die Schwemme zu einem kreativen Ort für Kunst und Kultur am Ufer des Saale-Mühlgrabens und einer Schaubaustelle zum Bauen mit natürlichen Baustoffen entwickelt. Im Jahr 2022 erhielt der Schwemme e.V. für sein Engagement den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt. Das 1718 auf dem vorstädtischen Strohhof bei Halle gegründete Brauhaus an der Schwemme trug einen Pelikan mit seinen Jungen als Zeichen. In der christlichen Überlieferung steht der Pelikan als Sinnbild für den Opfertod Christi und die Wiederauferstehung. So ist im mittelalterlichen Naturlehrbuch „Physiologus“ beschrieben, wie sich der Pelikan mit seinem Schnabel die Brust aufreißt, um seine vorher von ihm selbst getöteten Kinder durch Benetzung mit seinem Blut zu neuem Leben zu erwecken. Dieses Bild mit seiner großen Symbolkraft war als Hauszeichen, Wappen oder Symbol verschiedener Organisationen verbreitet. Heute am bekanntesten ist das Logo des Schreibwarenherstellers Pelikan. Für das Brauhaus an der Schwemme ist der Pelikan mit seinen Jungen als Siegel aus der Gründungsakte belegt, Bierflaschen und Werbeschilder tragen das Bild ebenfalls. Der Schwemme e.V. hat das Symbol wieder aufgegriffen und auf eine Medaille zum 300-jährigen Gründungsjubiläum geprägt. Auch die am historischen Ort heute wieder gebrauten Biere zeigen den Pelikan, der seine Jungen nährt. |