Ende September war unser Projekt LEHM-BAU-KULTUR eingeladen, sich im Rahmen der Veranstaltung „New European Bauhaus in Regions and Cities“ in Brüssel zu präsentieren. Die Einladung erfolgte durch die Europäische Kommission und bot die Gelegenheit, das Vorhaben des Schwemme e.V. gemeinsam mit weiteren Projekten aus ganz Europa vorzustellen.
Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Regionen und Städten zeigten in vielfältiger Weise, wie die Idee des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB) in der Praxis umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die drei Leitwerte Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion, die auch für unsere Arbeit von zentraler Bedeutung sind.
An der Reise nahmen neben dem Projektteam von LEHM BAU KULTUR auch Vertreterinnen und Vertreter der Stabsstelle für Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier sowie des NEB-Netzwerkbüros Sachsen-Anhalt teil. Der Austausch mit europäischen Initiativen machte deutlich, dass Sachsen-Anhalt als eine der Vorreiterregionen des NEB gilt – ein Ort, an dem europäische Ideen lokal wirksam werden können.
Gemeinschaft als Grundlage für Wandel
In Brüssel zeigte sich erneut, dass das Neue Europäische Bauhaus weit über Fragen von Architektur oder Baustoffen hinausgeht. Entscheidend ist die Stärkung von Gemeinschaften, die sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung beteiligen.
Orte des Austauschs und der Zusammenarbeit, also „dritte Orte“ zwischen Arbeit und Zuhause, spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen Begegnung, Kreativität und gesellschaftliche Teilhabe. Auch die Schwemme in Halle ist ein solcher Ort: ein Raum, in dem kulturelle und handwerkliche Praktiken zusammenfinden und gemeinsames Tun neue Perspektiven eröffnet.
Diese Form des Miteinanders bildet das Herzstück des Projekts LEHM-BAU-KULTUR.

Europa als gemeinsames Projekt
Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war die Verleihung der NEB-Preise im Europäischen Parlament. Die Veranstaltung verdeutlichte, wofür Europa steht: für Vielfalt, Dialog und das gemeinsame Ringen um Lösungen. Gleichzeitig wurde spürbar, wie wichtig es ist, diese Werte immer wieder zu verteidigen und mit Leben zu füllen.
Europa ist kein Selbstläufer, sondern eine tägliche Aufgabe. Es lebt von Menschen und Projekten, die Brücken schlagen: zwischen Disziplinen, Regionen und Kulturen. Genau hier möchte LEHM-BAU-KULTUR einen Beitrag leisten: zwischen Tradition und Innovation, Handwerk und Forschung, Stadt und Land.
Rückkehr mit neuen Impulsen
Mit vielen neuen Eindrücken und wertvollen Kontakten kehrte die Projektleiterin, Johanna Voll, nach Halle zurück. Die Begegnungen in Brüssel haben gezeigt, wie wichtig es ist, europäische Netzwerke zu pflegen und regionale Initiativen sichtbar zu machen.
Der Schwemme e.V. wird auch weiterhin daran arbeiten, die Idee des Neuen Europäischen Bauhauses vor Ort erfahrbar zu machen: mit Lehm, Engagement und Gemeinschaft.

